Weniger vegan
Das Geschäft für Käsealternativen wächst nicht mehr so stark wie bisher. Das bekommt vor allem auch der bisherige Marktführer Simply V zu spüren wie die Lebensmittelzeitung berichtete. Zum ersten Mal seit der Gründung im Jahr 2015 muss der Hersteller für Käsealternativen einen Dämpfer hinnehmen. „Bisher waren wir von zweistelligen Wachstumsraten verwöhnt“, sagt Geschäftsführerin Caroline Zimmer im Gespräch mit der Lebensmittelzeitung.
Das liegt wohl auch daran, dass die Hochland-Tochter E.V.A, die die Produkte von Simply V produziert, zunehmend Konkurrenz bekommt. Dadurch verschieben sich die Marktanteile zu Lasten von Simply V. Zudem kommen die Probleme durch die starke Inflation in den vergangenen Monaten. Verbraucher würden statt zur teuren Marke auch im Bereich der veganen Produkte eher zu günstigeren Handelsmarken greifen.
Laut Zimmer ist die Kategorie etwa seit letztem Sommer ins Stocken geraten. Legte der Käseersatzmarkt von 2021 auf 2022 noch um knapp 15 % zu, so schaffte er im zweiten Halbjahr 2022 nur noch ein Plus von 1,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den Monaten Dezember, Januar und Februar ist er laut Zimmer bei null angekommen.
Simply V hatte zu Anfangszeiten einen Marktanteil von bis zu 95%. Derzeit liege der Marktanteil bei 30%. Dennoch bleibt die Marke mit Abstand der Marktführer.
Statt in Panik zu verfallen verfolgt man unterschiedliche Strategien, um die Marke zu stärken. Seit kurzem ist Simply V auch in den USA erhältlich. Franklin Food – eine Hochland-Tochter – bringt sie dort auf den Markt. Außerdem will man bei E.V.A künftig weniger auf neuentwickelte Produkte setzten, sondern sich mehr auf das bestehende Sortiment konzentrieren und Rezepturen überarbeiten und noch besser zu machen. SN