Bayerischer Wirtschaftsminister zu Gast beim fachpolitischen Austausch der Trocknungsbranche

3. Juli 2023

Der Fachverband landwirtschaftliche Trocknungen in Bayern e.V. (FVB) hat zusammen mit der Futtertrocknung Mindelheim eG am 26.06.2023 zu einem fachpolitischen Austausch mit dem Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) Hubert Aiwanger eingeladen. Der stellvertretende Bayerische Ministerpräsident Aiwanger, selbst praktizierender Landwirt, überzeugte sich mit den Herren MdL Bernhard Pohl und MdL Leopold Herz (Vorsitzende im Agrarausschuss Bayerns) am Standort Mindelheim von den Stärken und Chancen der landwirtschaftlichen Trocknungen.

Stellv. Ministerpräsident und Bayerischer Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ist im regelmäßigen Austausch mit Chefredakteur Allgäuer Bauernblatt Christian Aigner. Als studierter Landwirt ist er mit dem Allgäuer Bauernblatt und der Milchpur bestens über landwirtschaftliche Themen informiert. Quelle Bild: Bay. Wirtschaftsministerium

Mit einer anfänglichen Werksführung konnte der Geschäftsführer der Futtertrocknung Mindelheim, Martin Fischer, die Vorteile einer Trocknung aufzeigen. Durch die Trocknung mit Heißluftverfahren können die landwirtschaftlichen Güter schnell und effizient getrocknet und somit haltbar gemacht werden. Durch die thermische Behandlung kann also ein qualitativ hochwertiges und hygienisch einwandfreies Futter erzeugt und noch am selben Tag vom Landwirt wieder mitgenommen werden. Ein Qualitätsfutter aus der Region, für die Region. Diese Dienstleistung wissen rund um Mindelheim über 500 Landwirte zu schätzen und haben sich als Genossenschaftsmitglied an der Futtertrocknung Mindelheim eG beteiligt.

Insgesamt sind rund 15.000 Landwirte Mitglied in einer der 21 landwirtschaftlichen Trocknungen in Bayern. Gerade in ländlichen Regionen stellen Trocknungen einen stabilen Arbeitgeber in der Landwirtschaft dar.

Durch die thermische Behandlung kann das von Natur aus im Grüngut vorhandene Eiweiß mit hoch effizient konserviert und veredelt werden, informierte sich der Bayerische Wirtschaftsminister. Im Gegensatz dazu ist bei der Herstellung von Silage oder der Feldtrocknung mit deutlichen Verwertungsverlusten zu rechnen. „Mit den landwirtschaftlichen Trocknungen können die Nutztiere mit bestem regional erzeugtem Futter versorgt werden“, lobte der Wirtschaftsminister. „Der größte Eiweißlieferant in Bayern sind Wiesen. Durch die Trocknungsdienstleistung kann das Futter veredelt und haltbar gemacht werden und so einen Teil dazu beitragen, von Futtermittelimporten unabhängiger zu werden.“

Der Geschäftsführer des Fachverbands der Trocknungen, Sebastian Proske, ergänzte, dass es das Ziel sein müsse, zuerst die Potenziale der heimischen Eiweißfuttermittel zu nutzen, bevor Soja aus teils kritischen Quellen aus Übersee importiert wird.

 Verwertungsoption von extensivem Gras

In Bayern machen die Weiden- und Wiesenflächen rund ein Drittel der gesamten Agrarfläche aus, die jedoch auf Grund von zunehmend strengen naturschutzrechtlichen Regelungen immer mehr einer Extensivierung zugeführt werden. Extensives Gras weist einen hohen Faseranteil mit einem geringen Eiweißgehalt auf und kann meist nicht mehr der Milchviehhaltung zugeführt werden. Denn für die Milcherzeugung werden eiweißreiche Futtermittel benötigt.

Auch für schlechtere Gras-Futterqualitäten können die Trocknungen noch eine wirtschaftliche Nutzungsoption für die Landwirte anbieten. Denn mit einem gezielten Qualitätsmanagement im Rohstoffeingang können im Trocknungsprozess unterschiedliche Grasqualitäten zu tierartspezifischen Futterqualitäten hergestellt und entsprechend vermarktet werden, wie z.B. als Pferdefutter oder für den Heimtiermarkt. „Dies sei eine gute Chance für die Trocknungen“, so Proske.

„Um größere Verwertungskapazitäten für die zunehmenden Grasmengen aus extensiven Wiesen aufnehmen zu können, müssen die Trocknungen sowohl bestehende Produktions-, als auch Lagerkapazitäten ausbauen können. Eine Rückenstärkung von der Politik wäre hier wünschenswert“, darauf weist der Verbandsgeschäftsführer der Trocknungen in der fachpolitischen Diskussion hin.

Aiwanger plädiert für eine stabile Nutzung von Holzenergie auch in Zukunft

„In der aktuellen politischen Diskussion auf Bundesebene steht die Holzenergie als Erneuerbare Energien massiv unter Druck. Es ist unverständlich, dass die Bundesregierung die Nutzung der Holzenergie verbieten wollte“, moniert der bayerische Wirtschaftsminister. Die CO2-Bilanz sei bei der energetischen Holznutzung ausgeglichen, wenn dieses Holz aus nachhaltigen Quellen stammt, was aus deutschen Wäldern immer der Fall sei. Denn die nachhaltige Nutzung der Wälder schreibt das Bundeswaldgesetz vor. „Bayerische Wälder werden immer vorratsreicher. Denn noch nie ist so viel Holz in unseren Wäldern gewesen, doppelt so viel wie vor 50 Jahren“, gibt Aiwanger zu bedenken. „Wir versuchen aus Bayern heraus Lösungen zu finden“.

Die landwirtschaftlichen Trocknungen nutzen schon zu 35 % als erneuerbare Wärmequelle Hackschnitzel, zusätzlich haben fast die Hälfte der Trocknungen schon in den letzten Jahren in große Photovoltaikanlagen investiert. „Unsere Trocknungsbranche steht mitten im Transformationsprozess und arbeitet an sich, um noch energieeffizienter zu werden und mehr Erneuerbare Energien zu nutzen“, zeigt Sebastian Proske auf.

Der Landwirtschaft gegenüber habe er immer ein offenes Ohr für Ihre Anliegen, versicherte Hubert Aiwanger. „Wenn es nass reingeht, sagt uns das!“

„Aiwanger sei eben ein Wirtschaftsminister, der sich nicht nur um weltmarktführende Großunternehmen kümmere. Er sei auch einer, dem Regionalvermarktung am Herzen liege, also das Land Bayern, insbesondere die Landwirte“, unterstrich sein Parteifreund der FreieWähler Bernahrd Pohl.

v.l.: Dr. Stephan Winter (Oberbürgermeister Mindelheim), Sebastian Proske (Geschäftsführer Fachverband der Trocknungen), Hubert Aiwanger, Bernhard Pohl (Freie Wähler), Martin Fischer (Geschäftsführer Trocknung Mindelheim). Werkfoto

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