Zukunftsvision »Pflanzenernährung«

26. Januar 2024

Mit der »Perspektive Pflanzenbau« hat der Industrieverband Agrar e.V. Themen und Handlungsfelder analysiert und weiterentwickelt, um eine zukunftsfähige Landwirtschaft aktiv mitzugestalten.

Foto: pixabay

Die Landwirtschaft in Deutschland, Europa und weltweit steht vor einem zentralen Zielkonflikt: Auf der einen Seite steht der humanitäre Anspruch einer qualitativ und quantitativ ausreichenden Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung unter einem möglichst effizienten Einsatz von Ressourcen. Auf der anderen Seite stehen die Erhaltung und Sicherung der Biodiversität, der Klimaschutz sowie eine effiziente Landnutzung. Dieser Zielkonflikt kann nur gelöst werden, wenn bei den Anbauverfahren nach dem Prinzip der »nachhaltigen Intensivierung« gewirtschaftet wird. Dadurch wird das Ertragspotenzial der vorhandenen, begrenzten landwirtschaftlichen Flächen optimal genutzt. Denn es ist wenig sinnvoll, marginale Flächen ohne ausreichende Ertragsleistung für die Nahrungsmittelproduktion zu nutzen und dafür Hochertragsstandorte aus der Produktion zu nehmen.

Die im IVA vertretenen Produzenten zeigen mit dieser Vision Lösungen auf, die in Zukunft eine nachhaltige, hochwertige und sichere Nahrungsmittelproduktion gewährleisten:

1. Zur Vermeidung des Zielkonflikts aus Ernährungssicherheit, Erhalt der Biodiversität und Schutz hochwertiger Natur-/Refugialflächen muss als prioritäres Ziel die Flächennutzungseffizienz gesteigert werden.
– Hohe Flächennutzungseffizienz erfordert bedarfsgerechte und gezielte Düngung. Die kombinierte Nutzung von Mineraldünger wie auch organischem Dünger gewährleistet mit modernen, teils digital gestützten Produktionsverfahren (»Smart Farming« und »Precision Farming«) eine verlustarme Nährstoffversorgung.
– Effiziente Nährstoffaufnahme: z.B. kann die Stickstoffnutzungseffizienz wesentlich verbessert werden. Dazu tragen digitale, teilflächenspezifische Düngung, die Auswahl der effizientesten Stickstoffformen, der Einsatz von Urease- und Nitrifikationshemmern (Verringerung gasförmiger Verluste) oder auch die Verwendung von Langzeitdüngemitteln bei.
– Nitratbasierte Düngemittel ermöglichen es Pflanzen, etwa bei Trockenheit, Stickstoff direkt aufzunehmen und Wasser effizienter zu nutzen. Insbesondere unter schwierigen Umweltbedingungen können der Einsatz von Mikronährstoffen und Biostimulanzien die Effizienz der Düngung und das Wachstum verbessern.
– Keine weitere Flächeninanspruchnahme. Eine nachhaltige Intensivierung der Produktion auf den bisherigen Flächen gewährleistet den Erhalt von naturnahen, ökologisch wertvollen Grenzstandorten.
– Eine nachhaltige, umwelt- und klimaverträgliche Landwirtschaft erfordert eine Annäherung des ökologischen und konventionellen Pflanzenbaus Dies kann die Produktivität und die Biodiversität verbessern.

2. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und den damit zusammenhängenden häufiger auftretenden Trockenperioden ist die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bzw. der Bodenfunktionen essenziell. Wir müssen es schaffen, Biodiversität und Artenvielfalt zu bewahren und gleichzeitig die Nährstoffversorgung für eine hinreichende Produktivität der begrenzten Flächen durch verbesserte Flächennutzungseffizienzen aufrecht zu halten.

IVA e.V.

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