Marktbericht vom 15.10.2025
Die Milchanlieferung in Deutschland geht saisonal zwar zurück, bleibt aber für die Jahreszeit ungewöhnlich hoch. Die Mengen liegen deutlich über dem Vorjahr, wobei die Vergleichswerte damals sehr niedrig waren. Ein verstärkter Rückgang der Anlieferung wird erwartet, doch der Zeitpunkt ist schwer vorherzusagen. Viele Milcherzeuger sind bislang nicht bereit, ihre Produktion zu drosseln. Stattdessen versuchen sie, sinkende Milchpreise durch höhere Liefermengen auszugleichen. Dieser Vorgang funktioniert nur begrenzt und wird mittelfristig an seine Grenzen stoßen.
Milchpulver und Süßmolkenpulver
Die Preise für Vollmilchpulver mussten in der Berichtswoche erneut gesenkt werden. Die Nachfrage ist gering und die Süßwarenindustrie dürfte für die Weihnachtsproduktion bereits versorgt sein. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zeigt sich leicht schwächer, vor allem im unteren Preisbereich. Ein günstiges Euro-Dollar-Verhältnis stärkt die Exportchancen. Die Einkaufsseite versucht, das aktuelle Preisniveau bereits für das kommende Jahr abzusichern. Weitere Preisabschläge sind möglich, jedoch voraussichtlich nicht mehr im Ausmaß der Vorwochen. US-Ware nähert sich dem europäischen Niveau an, während China abwartet. Neue Absatzmöglichkeiten in Asien könnten sich ergeben. Magermilchpulver in Futtermittelqualität verzeichnet ebenfalls leichte Preisrückgänge. Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität bleibt stabil bei hoher Rückmeldung. Die Preisspanne wurde enger gefasst. Deutsches Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität liegt preislich unter vergleichbarer Ware aus den
Niederlanden.
Butter
Auch bei Butter scheint die Talsohle noch nicht erreicht zu sein, obwohl die Notierungen in der aktuellen Berichtswoche nicht deutlich gesenkt wurden. Die Nachfrage nach 250 g-Päckchen bleibt hoch und übertrifft erneut das bereits gesteigerte Auslieferungsniveau der Vorwochen. Der Markt für Blockbutter bewegt sich weiterhin auf niedrigem Preisniveau und ist derzeit stark händlergetrieben. Zusätzliche Diskussionen entstehen durch den Umstand, dass Butterqualitäten aus den Niederlanden und Frankreich unterhalb des Preisniveaus deutscher Markenbutter gehandelt werden.
Emmentaler
Allgäuer Emmentaler konnte diese Woche notiert werden und wurde auf 7,40 €/kg – 8,40€/kg fortgeführt. Emmentaler und Viereckhartkäse verzeichnen in der Berichtswoche gute Absätze. Die Notierung wurde belassen.
Schnittkäse
Bei Schnittkäse wurde der Preisrückgang fortgesetzt, auch wenn sich das Tempo der Abschläge verlangsamt hat. Die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel und im Food-Service ist weiterhin gut. Die Verfügbarkeit ist solide, aber nicht unbegrenzt. Eine Trendwende wird erwartet. Der Export entwickelt sich je nach Zielland unterschiedlich. Durch die Herbstferien in einigen Bundesländern zeigt sich der Markt insgesamt etwas ruhiger.
Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e. V.

