Ehrmann AG weitet Russland-Geschäft aus

1. September 2023

Die Familien-Molkerei Ehrmann AG exportiert ihre Produkte in 70 Länder, darunter auch Russland. Wie Bettina Menzel in einem Artikel der FAZ Anfang Juli berichtet, weitet der Familienkonzern sein Russland-Geschäft noch aus.

Image by Georg Adler from Pixabay

Ehrmann besitzt laut Fachmedien zwei Betriebe in Russland. Umsatzeinbrüche von bis zu 26 % seien möglich, sofern man die Geschäfte in Russland nicht aufrechterhalten könne. Der Fortbestand des Unternehmens sei indes nicht gefährdet, hieß es weiter. »Über 1.000 westliche Firmen machen auch mehr als 500 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs weiterhin Geschäfte mit Moskau. Unter den Top Drei der deutschen Unternehmen mit dem größten Umsatzplus in Russland findet sich die bayerische Familien-Molkerei Ehrmann«. Das gehe aus einer Studie der Kyiv School of Economics (KSE) und der Nichtregierungsorganisation B4Ukraine vom Juni hervor. Der Untersuchung von KSE und B4Ukraine zufolge stammten im vergangenen Jahr 470 Mio. $ – etwa 429 Mio. € – des Konzernerlöses aus Russland, gemessen am Vorkriegsjahr entspräche das lt. FAZ-Bericht »über 50 % des gesamten Umsatzes«.

Die FAZ zitierte Dominik Enste, Professor für Wirtschaftsethik am Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, aus einem Interview mit dem Deutschlandfunk: Lebensmittel wie Milchprodukte seien »in erster Linie Grundnahrungsmittel und kein Kampfstoff. Zudem gibt es unterschiedlich große Hürden für eine Geschäftsaufgabe«, so das Statement von Dominik Enste. Die FAZ: »Während die russischen Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas zuletzt drastisch sanken, überweisen zahlreiche westliche Firmen allerdings weiterhin üppige Gewinnsteuer an den Kreml. Am meisten Geld strömt dabei von Firmen aus den G7-Staaten und der EU nach Moskau, deutsche Unternehmen liegen auf Platz zwei hinter den USA.« Die Geschäfte der Firmen verstoßen nicht gegen die Sanktionen und seien damit legal.
hs

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