Kampf um die Milch hat begonnen
Im Süden Deutschlands hat offenbar der Kampf um die Milch begonnen. Schwarzwaldmilch hat viel Milch an Omira verloren, wie die Lebensmittelzeitung berichtete. 24 besonders Leistungsstarke Milcherzeuger haben bei Schwarzwaldmilch gekündigt und werden künftig ihre Milch an die Lactalistochter liefern. Dadurch fehlt den Freiburgern eine Anlieferungsmenge von 10 %, was rund 28 Mio. kg Milch entspricht.
Experten erwarten, dass der Wettbewerb um die Milch noch schärfer wird, da Lactalis seine Fühler für die Milchabfüllung in Würzburg inzwischen bis nach Hessen ausstreckt. Zudem könnte die Wechselbereitschaft der Milcherzeuger bis zum Sommer noch höher werden, wenn die Milchpreise wie vermutet wieder auf um 40ct/kg fallen. Aktuell sind die Unterschiede mit 3 ct zwischen den Molkereien in Baden-Württemberg und Bayern noch gering, weiter im Norden sind sie teils doppelt so groß. Die ersten Molkereien zahlen bereits nur noch den von Butter und Pulver definierten Rohstoffwert, weitere werden sicher folgen.
Besonders hart ist für die Schwarzwaldmilch, dass es sich bei den betroffenen Lieferanten um besonders starke Milchproduzenten handelt. Laut Lebensmittelzeitung erzeugen diese im Schnitt dreimal mehr Milch, als verbleibende Anlieferer. Ein Grund für den Wechsel könnte deshalb im finanziellen Vorteil für die Lieferanten liegen. Betriebe dieser Größe können ihr Jahreseinkommen mit nur 1 ct/kg mehr um 10.000 € steigern.
Bei Schwarzwaldmilch habe man selbstverständlich versucht dem entgegen zu wirken. Aber selbst eine massive Erhöhung des Milchauszahlungspreises von 39,77 ct/kg auf 60,17 ct/kg habe nicht gereicht, um diese Betriebe zu halten, stellte Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer auf Nachfrage der Lebensmittelzeitung fest. Schneider will aber aus dem Weggang der Milcherzeuger einen Vorteil ziehen: er prognostiziert dank wechselwilliger Erzeuger einen deutlichen Sprung in der Milchmenge im nächsten Jahr.
SN
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