Kasachstans Milchbauern in Sorge wegen billiger russischer Milch

11. August 2023

Schmuggel sei die größte Gefahr für die kasachische Milchindustrie, erklärte Stpan Ten, ein Milchmarktanalyst, laut einer Meldung von dairyglobal.net. Milchimporte aus Russland könnten Milchbauern in Kasachstan schaden, sagten lokale Quellen. Ten äußerte Befürchtungen, dass der gleiche Prozess wie beim Getreide auf dem Milchmarktsektor passieren könne.

Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

»In den letzten zwei Monaten ist der Milchpreis in Russland um 4 Rubel (0,05 $) gefallen und liegt jetzt bei 30 – 32 Rubel (0,37 – 0,39 $), und auch der Wechselkurs des Tenge gegenüber dem Rubel hat sich erheblich verändert.« Wenn die kasachische Regierung bei Rohmilchimporten die Augen verschließe, könne dies zu einem Zusammenbruch des Milchmarktes führen. Während es für Getreidebauern einfacher sei, sich von erlittenen Verlusten zu erholen, könne eine Turbulenz in der Milchindustrie zu »unkontrollierbaren Folgen« führen. Ten ergänzte, seiner Meinung nach sei es hilfreich, die Grenze zu »sperren«, um sicherzustellen, dass nur offiziell registrierte Fracht Kasachstan erreicht.

Derzeit habe Russland einen Produktionsüberschuss von rund 2 Mio. t Milch pro Jahr. Das russische Landwirtschaftsministerium habe kürzlich seine Bemühungen zur Ausweitung des Exports von Milchprodukten bekanntgegeben, um sicherzustellen, dass der Inlandsmarkt im Gleichgewicht sei. Kasachstan importiert derzeit ein Drittel aller Milchprodukte, einschließlich Milch. 2022 hat die Regierung in Kasachstan Pläne vorgestellt, den Selbstversorgungsgrad des Sektors bis 2025 auf 90 % zu erhöhen.

Mikhail Mishchenko, Direktor der russischen Denkfabrik Dairy Intelligence Agency, bestätigte, dass »die Verbilligung russischer Milch den kasachischen Landwirten einige Probleme bereiten könnte«. Es müsse klar sein, dass der Rückgang der Milchpreise in Russland ein systemisches Problem sei und keine saisonale Preisvolatilität. »Niedrige Preise bleiben so lange, wie der Rubel schwächelt. Russische Waren werden billiger. Und das geschieht, solange mehr Milch produziert als verbraucht wird«, sagte Mishchenko.

hs

Weitere Meldungen aus der Rubrik DairyInside finden Sie in unserem Schwesterportal der Deutschen Molkerei Zeitung

Beitrag teilen: |

Partner

Newsletter

Abonnieren Sie unsere Newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden, bei den Themen, die Sie interessieren!

Zur Anmeldung:

.embedded-sidebar { display: none; }