17. AFEMA Hofberatertagung in Mattsee
Bereits zum 17. Mal fand am 25. und 26. September die AFEMA Hofberatertagung in Mattsee statt. Hofberater/innen kommt in der Wertschöpfungskette der alpinen Milchproduktion eine entscheidende Rolle zu. Täglich beraten Sie Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger zu Fragen der Milchqualität, Qualitätssicherung und Produktionstechnik. 68 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und Italien nutzten die Möglichkeit sich weiter zu bilden und zu aktuellen Themen grenzübergreifend auszutauschen.
Der erste Vortragsblock am Donnerstag stand im Zeichen der Technik. Herdenmanagementberater Matthias Maier stellte neueste Innovationen in den Bereichen Melk- und Sensortechnik der Firma De Laval vor. Anhand des Tagesablaufes des fiktiven Landwirts Hermann erläuterte er wie Sensor- und Kameratechnik bei der Tierbeobachtung unterstützen, In-Line-Messungen von Progesteron und Zellzahl Hinweise zu Fruchtbarkeits- und Eutergesundheitsstatus geben und mit milchflussgesteuertem Vakuum schneller und schonender gemolken werden kann. Um die Themen Melken und Eutergesundheit drehte sich auch der Beitrag des bayrischen Melkberaters Anton Huber. Seiner Erfahrung nach sind Technik, Melkarbeit, Haltungsbedingungen und Futterhygiene die wichtigsten Einflussfaktoren bzw. Fehlerquellen für die Eutergesundheit. Wie die LKV-App die wichtigsten Funktionen eines modernen Herdenmanagementprogramms bedienerfreundlich für das Smartphone bereit stellt erläuterte Ing. Franz-Josef Auer MSc. Der RDV arbeitet zudem mit namhaften internationalen Partnern daran, standardisierte Schnittstellen für den Datenaustausch verschiedenster Anbieter zu schaffen. Der zweite Teil des Nachmittages drehte sich um das Thema Milchabsatz. DI Matthias Fröschl von der AMA Marketing zog ein Fazit über das erste Jahr des Moduls Tierhaltung Plus. Die detaillierte Auswertung der Kontrollergebnisse zeigte eine bereits gute Umsetzung des neuen Moduls in der breiten Praxis, gab aber auch wertvolle Hinweise in welchen Bereichen es noch zusätzliche Beratungsanstrengungen braucht. Abschließend erläuterte Mag. Alfred Berger die Chancen und Risiken auf Exportmärkten aus Sicht der NÖM AG. Aufgrund der höheren Kaufkraft ist vor allem der europäische Binnenmarkt interessant, wobei heimische Produkte mit Qualität, Sicherheit, Vielfalt und Innovationskraft punkten. Der grenzübergreifende Austausch wurde bei einem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt.
Der Freitag widmete sich ganz dem Thema Tiergesundheit. Dr. Christian Fürst zeigte auf welchen Beitrag die Zucht leisten kann um die Tiergesundheit langfristig zu verbessern. Auch wenn in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Merkmalsbereich Fitness erzielt werden konnten, plädierte er für eine weitere Verbesserung der Leistungsprüfung und höheren Teilnahme am Tiergesundheitsmonitoring. Dr. Ulrike Sorge präsentierte die Erfolgsfaktoren für gute Eutergesundheit auf bayerischen Milchviehbetrieben. Saubere Kühe, konsequente Boxenpflege und Vermeidung von Überbelegung wurden als wichtige Stellschrauben bestätigt. Im Beitrag von Dr. Judit Euler stand die Klauengesundheit im Fokus. Sie gab wertvolle Tipps wie Klauengesundheit durch Managementmaßnahmen und korrekte Klauenpflege erhalten und gefördert werden kann. Abschließend stellte Prof. Johannes Lorenz Khol Biosicherheitsmaßnahmen für Milchviehbetriebe vor. Er zeigte eine Vielzahl sehr einfach umzusetzender Maßnahmen auf, deren Wirksamkeit aber von der konsequenten Umsetzung am Betrieb abhängt.
Am 18. und 19.03.2026 findet die 6. Wissenschaftliche Tagung der AFEMA in Poing statt, zu der die AFEMA alle Interessierten herzlich einlädt!
Was ist die AFEMA?
Seit 30 Jahren vernetzt die Arbeitsgruppe zur Förderung der Eutergesundheit und Milchqualität in den Alpenländern e.V. (AFEMA) Akteur/innen entlang der Wertschöpfungskette Milch in den Alpenländern. Der Vereinszweck der AFEMA ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der Milchproduktion und der Milchhygiene und die praktische Nutzung der Erkenntnisse in den europäischen Alpenländern. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und die Vermittlung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse an interessierte Kreise.
pm