Anzahl der Melkvorgänge beeinflusst Lipolyse

17. Juli 2025

Das Thema Lipolyse ist ein ständig widerkehrendes Problem in der Milchwirtschaft.

Image by Franz W. from Pixabay

Bei der Hydrolyse der Lipide entstehen freie Fettsäuren, die zwar einige erwünschte, aber leider auch einige unerwünschte Folgen haben. Eine davon ist ein ranziger Geschmack der Milch. Ein weiterer ist eine sinkende Milchqualität durch die Beeinträchtigung funktioneller Eigenschaften wie der Schaumfähigkeit. Daher wird seit längerem daran gearbeitet, dass die Lipolyse verringert wird. Bekannt ist, dass es sich bei dieser um einen sehr komplexen Prozess handelt, der sowohl von tierischen Parametern als auch von landwirtschaftlichen Elementen beeinflusst wird.

Bereits seit längerem wird angenommen, dass das Melken mit automatischen Melksystemen eine wichtige Rolle spielen könnte, da mehrere Melkvorgänge pro Tag in früheren Fällen zu einer erhöhten Lipolyse gegenüber dem einmaligen Melken pro Tag führten. Forscher der französischen Universitäten Clermont Auvergne und Paris-Saclay haben in einer kürzlichen Studie, die im Fachmagazin »Journal of Dairy Science« veröffentlicht wurde, diese Annahme nun bestätigen können, wie u.a. der VDM in einem aktuellen Newsletter berichtete. Die Forscher untersuchten den Angaben zufolge anhand von 32 Milchkühen die Auswirkungen verschiedener Melkfrequenzen mit gleichmäßig verteilten Melkintervallen auf die spontane Milchlipolyse. Die Tiere wurden dabei über einen Zeitraum von drei Wochen entweder einmal täglich morgens oder abends, zweimal oder dreimal pro Tag gemolken.

Um dabei auch individuelle Unterschiede in der Anfälligkeit der Tiere auf Lipolyse zu berücksichtigen, wurden diese in Gruppen mit bekannt höherer und niedrigerer Anfälligkeit eingeteilt. Die Ergebnisse zeigten beim zwei- oder dreimaligen Melken einerseits um fast ein Drittel höhere Erträge. Andererseits stieg aber auch die Lipolyse mit der Anzahl des Melkens an. Die Zeit des einmaligen Melkens – morgens oder abends – hatte keinen Einfluss auf die Lipolyse. Einmaliges Melken senkte aber generell die Lipolyse unabhängig von der gezeigten Anfälligkeit der Tiere. Daher empfehlen die Forscher, dass Landwirte eine geringere Milchleistung durch nur einmaliges Melken pro Tag in Kauf nehmen sollten, um dadurch die Lipolyse zu verringern und die Milchqualität auf einem hohen Niveau zu halten.

ra

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