Wirkungsvoller Einsatz von UV-C Leuchten bei Kälberflechte
Die Pilzerkrankung Trichophytie (Kälberflechte) kann neben Leistungseinbußen in der Jungrinderaufzucht auch eine erhebliche Gefahr für den Menschen darstellen. Eine wirksame und kostengünstige Methode zeigt hier der Einsatz von UV-C Lampen. Auf richtige Anwendung und die Einhaltung der Sicherheitshinweise ist aber unbedingt zu achten.
Als Trichophytie wird die vom Pilz Trichophyton ausgelöste Pilzerkrankung bezeichnet, die hoch infektiös ist und auch leicht vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Die Erkrankung zeichnen rundlich-ovale, scharf abgesetzte, schuppig krustige und hellgrau bedeckte haarlose Stellen aus. Es werden meist die Bereiche an Kopf, Ohren und Hals befallen. Diese Erkrankung wird umgangssprachlich auch als Kälberflechte, Glatzflechte, Grind oder Scherze bezeichnet.
Gefahr für Menschen, insbesondere für Kleinkinder
Leistungsabfall
Starke Leistungseinbußen und negative Auswirkungen verursacht die Kälberflechte besonders in der Rindermast, aufgrund der relativ kurzen Haltedauer. Diese Verzögerungen in der Entwicklung und fehlende Zunahmen verursachen aber auch in der Jungviehaufzucht der milchviehhaltenden Betriebe zusätzliche Kosten.
Behandlungsmöglichkeiten
Als Akutbehandlung kann die Kälberflechte in kleineren Beständen durch eine örtliche Behandlung (Einschmieren) mit unterschiedlichen Präparaten bekämpft werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung des Pilzes mittels Impfung. Die Impfung ist meist nur sinnvoll, wenn der gesamte Bestand behandelt wird.
In geschlossenen Betriebssystemen (ohne Kälberzukäufe) ist die Kälberflechte leichter in den Griff zu bekommen. Bei Betrieben mit regelmäßigen Tierzugängen bedeutet die Impfung neben dem erhöhten Arbeitsaufwand auch erhebliche Mehrkosten.
Behandlung mit UV-C Leuchten und deren praktischer Einsatz
Praxisbetriebe berichten von sehr guten Behandlungserfolgen. Die Wirkung der Lampen zeigt sich in ihrer desinfizierenden Wirkung gegen sämtliche Bakterien, Pilze und Viren.
Praktische Tipps für den Einsatz:
- Lampen in ca. 2,5 – 3,0 m Höhe aufhängen
- Tägliche Leuchtdauer zur vorbeugenden Wirkung max. 2 – 3 Std., bei stärkerem Befall eventuell verlängern
- Nachts mit Zeitschaltuhr einschalten
- Eine Lampe reicht für ca. 20 – 25 m² Liegefläche
- Mindestens einmal pro Woche feucht abwischen (sonst reduzierte Abstrahlung)
- Lampen nicht einschalten, wenn sich Personen im Stall befinden
Sicherheitsvorkehrungen unbedingt einhalten:
- direkte Bestrahlung des menschlichen Auges unbedingt vermeiden (Kinder besonders schützen!)
- Bei auftretenden Augenschmerzen sofort Augenarzt aufsuchen (Schmerzen ähnlich wie beim Schweißen)
- Mindestabstand zwischen Lampe und Rücken der Tiere von 1,5 m (Tiere vor Bestrahlung auf kurze Distanz schützen)
- Bei Nichteinhaltung der Sicherheitsabstände können bei den Tieren ebenfalls Augenrötungen auftreten
- Lampen sollten vom Elektrofachhandel bezogen werden (inkl. UV-C beständige Feuchtraumhalterung)
© Ing. Josef Bachinger