Next Generation Farming: GEA zeigt Neuheiten auf der EuroTier

31. Oktober 2022

Der Druck auf Milchproduzenten war auf globaler Ebene noch nie so hoch wie jetzt: Steigende Kosten für Energie und Futtermittel gekoppelt mit extremen Wetterbedingungen und Ressourcenknappheit sowie wachsendem Fachkräftemangel. Hinzu kommen neue länderspezifische Auflagen und Verpflichtungen, um den CO2-Fußabdruck und die Stickstoffemissionen der Landwirtschaft zu senken. Und nicht zuletzt sollen Tier und Mensch dabei gesund bleiben und sich wohlfühlen. Wie Milchproduktionsbetriebe die richtige Strategie mithilfe von automatisierten Prozessen beim Melken und Füttern sowie einem Güllemanagement und digitalen Lösungen umsetzen können, zeigt GEA vom 15.-18. November auf der diesjährigen EuroTier in Hannover.

Der neue Fütterungsroboter GEA DairyFeed F4500 fährt komplett autonom und stellt jederzeit den richtigen Mix für unterschiedliche Tiergruppen bereit. (Bild: GEA)

So wird GEA erstmalig den autonomen Fütterungsroboter GEA DairyFeed 4500 mit modernster Sensorik präsentieren. GEA wird außerdem eine neue Anlage zur umweltfreundlichen Gülleaufbereitung in Kooperation mit dem norwegischen Agri-Tech Unternehmen N2 Applied zeigen. Sie kann die gesamten THG-Emissionen eines Betriebs um bis zu 30% senken. Für das konventionelle Melken kündigt GEA ebenfalls Neuheiten an: Das Melkkarussell DairyRotor T8600 wird das erste konventionelle GEA Melksystem mit systemübergreifender digitaler Vernetzung sein. Möglich macht dies die neue Generation der Melksteuergeräte GEA DairyMilk M6750. Diese sind mit dem Herdenmanagementsystem GEA DairyNet verbunden und bieten damit umfangreiche digitale Services. Mit GEA AutoDry wird außerdem eine neue Funktion erhältlich sein, welche laktierende Kühe automatisch trockenstellt.

Neuer Fütterungsroboter für mehr Profitabilität und produktivere, gesunde Kühe

Steigende Futtermittelkosten und deren Verfügbarkeit sind eine der größten Herausforderungen für die Profitabilität von Milchfarmen. Hinzu kommt der enorme Arbeitsaufwand, mehrere Tiergruppen gleichzeitig und gezielt mit dem richtigen Futtermix zu versorgen, um beste Ergebnisse in puncto Tierwohl und Produktivität zu erzielen. Diese Aufgabe kann ab sofort der neue Fütterungsroboter von GEA übernehmen. Basierend auf fast 35 Jahren Fütterungsexpertise konzipierte GEA den GEA DairyFeed F4500, der komplett autonom fährt und mithilfe innovativer Sensortechnik außerdem die Futtermittelverschwendung auf ein Minimum reduziert. Das spart Zeit, Geld und natürliche Ressourcen. Der Fütterungsroboter fährt dabei rein elektrisch und kann umweltfreundlich mit erneuerbaren Energien aufgeladen werden. Für die Installation sind keine größeren Umbauten im Betrieb nötig. Der Roboter ist mit dem GEA DairyNet Herdenmanagementsystem verbunden und lässt sich dabei jederzeit bequem von Mobilgeräten aus überwachen sowie steuern. Das ermöglicht Betrieben eine maximale Flexibilität in den Arbeitsabläufen und fördert die Work-Life-Balance aller Mitarbeitenden auf dem Betrieb.

Der GEA DairyFeed F4500 wird im vierten Quartal dieses Jahres zunächst in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Schweden erhältlich sein, die weltweite Einführung erfolgt sukzessive im Jahr 2023.

Umweltfreundlichen, stickstoffangereicherten Dünger aus Gülle produzieren

GEA präsentiert auf der EuroTier gemeinsam mit dem norwegischen Agri-Tech Unternehmen N2 Applied eine neue Lösung zur Güllebehandlung. Das System verarbeitet Gülle aus der Nutztierhaltung zu einem umweltfreundlichen, stickstoffreichen Dünger. Mithilfe von Plasmatechnologie wird die Gülle dabei mit Stickstoff aus der Luft angereichert. Gleichzeitig wird der pH-Wert ohne Zugabe von Chemikalien verringert, wodurch 95% der Ammoniak- und 99% der Methanemissionen aus der Güllelagerung und -ausbringung reduziert werden. Das Endprodukt versorgt Betriebe mit kosteneffektivem, nachhaltigem Dünger, der den Ernteertrag um bis zu 40% steigern kann. Das kann den THG-Ausstoß eines Nutztierhaltungsbetriebs insgesamt um bis zu 30% senken. Ein weiterer Pluspunkt: Der typische Geruch von Gülle wird durch den Prozess eliminiert. Das in einem 20-Fuß-Container eingebaute System funktioniert automatisch, lässt sich remote überwachen und kann leicht in die bestehende Infrastruktur eines Betriebs integriert werden. Weitere Details und Informationen zur Markteinführung werden GEA und N2 Applied auf der EuroTier bekannt geben.

Die neue Generation der Melksteuergeräte: GEA DairyMilk M6750

Mit GEA DairyMilk M6750 kündigt GEA auf der EuroTier auch eine neue Generation der Steuergeräte für konventionelles Melken an. Die neuen Melksteuergeräte stehen für modernste, vernetzte Sensorik und Datenmanagement in Echtzeit. Dank eines übergreifenden Netzwerks und der GEA DairyNet Anbindung lassen sich aktuelle Daten anzeigen, Kennzahlen der Melkprozesse einsehen und per Remote-Zugriff Service- und Wartungsarbeiten sowie ein umfangreiches Anlagenmonitoring durchführen.

Die Benutzeroberfläche basiert auf einem sprachneutralen Konzept mit intuitiver Bedienung. Auf dem Terminal am Melkplatz zeigen vier Leuchtflächen durch unterschiedliche Farben den Status des laufenden Melk-/Spülvorgangs sowie Alarme an. Ein modulares Produktdesign ermöglicht es den Betrieben, den Umfang an Funktionen individuell auszuwählen. Weitere Funktionen können später problemlos nachgerüstet werden. Dank der zugehörigen Software sowie der Plug & Play-Hardware lässt sich das System schneller konfigurieren und installieren, dies führt zu Zeit- und Kostenersparnis bei der Montage und Inbetriebnahme.

Optimiert hat GEA zudem das Konzept der Lieferkette für die neuen Melksteuergeräte. Ein vorkonfektionierter Lieferumfang ersetzt mehrere Einzellieferungen, wodurch die Installation nicht nur schneller, sondern auch nahezu müllfrei erfolgen kann. Die Markteinführung von GEA DairyMilk M6750 erfolgt zunächst für das neue Melkkarussell T8600 und für den bereits etablierten DairyRotor T8900. Für alle weiteren konventionellen Melksysteme wird das Retrofit auf globaler Ebene in Verbindung mit GEA DairyNet sukzessive erhältlich sein.

Neues Melkkarussell GEA DairyRotor T8600 mit digitaler Vernetzung

Mit dem neuen DairyRotor T8600 zeigt GEA auf der EuroTier das erste konventionelle GEA Melksystem, dessen Komponenten und Prozesse übergreifend digital vernetzt sind. Möglich macht dies die Ausstattung mit der zukünftigen Generation der Melksteuergeräte DairyMilk M6750 und ihre Anbindung an GEA DairyNet. Diese Vernetzung ermöglicht umfangreiche Services in Echtzeit sowie per Fernzugriff. Eine tägliche Systemwartung und kleine Instandhaltungsarbeiten können beim neuen GEA DairyRotor T8600 auch während des Melkens durchgeführt werden, ohne den Prozess zu unterbrechen. Durch den modernisierten, modularen Aufbau des Melksystems und seiner Komponenten können Betriebe problemlos von zukünftigen Upgrades in der Soft- und Hardware profitieren. Zudem erhöht sich der Installations- und Wartungskomfort für Händler und Servicetechniker durch die modulare Gestaltung erheblich.

Der neue Außenmelker ist als flexibler Allrounder mit einer Melkplatzanzahl von 28 bis 120 für jeden Betrieb geeignet. Er kann sowohl für Betriebe mit Stall- als auch Weidehaltung weltweit eingesetzt werden. Eine “Zweite Runde“-Funktion ermöglicht dabei das erneute Überprüfen einzelner Tiere auf dem Karussell, während der laufende Melkvorgang für die gesamte Herde ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Je nach Auslegung der Anlage bietet der T8600 außerdem ein umfassendes Ausstattungspaket für eine wirtschaftliche Betriebsweise mit nur einem Melker. Der je nach Kuhgröße justierbare Eingangsbereich und das schlanke Melkplatzdesign wirken sich positiv auf den Tierkomfort und einen sicheren, schnellen Tierwechsel aus.

Auch für den DairyRotor T8600 hat GEA die gesamte Lieferkette nachhaltiger gestaltet: Vorkonfektionierte Pakete umfassen alle nötigen Komponenten jeweils pro Melkplatz. Das reduziert nicht nur Installationszeiten, sondern auch Verpackungsressourcen und -müll vor Ort.

Der neue GEA DairyRotor T8600 wird ab dem ersten Quartal 2024 zunächst im europäischen Markt erhältlich sein.

 Nach dem Vorbild der Natur: mit GEA AutoDry Kühe trockenstellen

Mit GEA AutoDry ist ab November  eine neue Funktion für Betriebe mit konventionellen Melksystemen erhältlich, welches die Kühe schonend und effektiv auf das Trockenstellen vorbereitet. Dabei kann der Herdenmanager die Funktion etwa zehn Tage vor dem Trockenstellen tierindividuell über die Herdenmanagementsoftware aktivieren. AutoDry leitet dann die Melkzeugabnahme nach Erreichen einer bestimmten Zielmilchmenge automatisch ein. Über einen patentierten Algorithmus wird das Melkzeug dann Tag für Tag eher abgenommen und damit die Milchproduktion auf natürliche Weise verringert. Diese Art des Trockenstellens geht darüber hinaus mit einer schonenden Rückbildung der Milchdrüse einher, was sich positiv auf die folgenden Laktationen auswirkt.

Feldstudien des Thünen-Instituts, der Universität Bonn und der Wageningen University belegen, dass sich die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere durch das natürliche Trockenstellen erhalten lässt. Das Mastitisrisiko wird insgesamt verringert und der Einsatz von Antibiotika kann drastisch reduziert werden. Neben Kosteneinsparungen ist diese Art des Trockenstellens auch weniger arbeitsaufwendig im Vergleich zu gängigen Maßnahmen: Tierindividuelle restriktive Fütterungen oder Melkungen sind dann nicht mehr erforderlich.

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