Nachgefragt bei Josef Weber

21. Februar 2019

Seit nunmehr über 35 Jahren engagiert sich Josef Weber als Milchreferent der Landwirtschaftskammer in Niederösterreich, dem größten Bundesland Österreichs. Seit 1996 leitet er das Referat Milchwirtschaft und ist stets bemüht Informationen, Beratung, Betreuung, Bildung und Interessensvertretung für die Milcherzeuger und die Milchbranche zu optimieren.

Josef Weber mit der Niederösterreichischen Milchkönigin Katrin I.

Josef Weber mit der Niederösterreichischen Milchkönigin Katrin I.

Ihr Arbeitstag beginnt mit…?

Josef Weber: … Zufriedenheit und Dankbarkeit. Auch das Bitten gehört dazu. Denn es heißt ja: „Es ist noch jeder gut durch diese Welt geschritten, der stets zu danken und zu bitten wusst.“ Danke für die Gesundheit und die Freude an der Natur. Danke für Familie, vier gesunde Kinder und Arbeit. Danke für die Vielfalt an Lebensmittel in bester Qualität. Danke, dass es mir und uns so gut geht. Danke, für die vielen netten Begegnungen und Beziehungen. Bitten – für einen erfolgreichen Tag, für gute Ideen, für Verständnis und Hilfsbereitschaft. Bitte für Wertschätzung und Friede.

Welche Rolle spielt Milch in Ihrem Leben?

Josef Weber: Aufgewachsen auf einem Bauernhof durfte ich als Kind die ermolkene Milch im Sommer mit dem Rad und im Winter mit dem Schlitten zur Milchsammelstelle bringen. Natürlich schmeckte uns acht Kindern auch die kuhwame Milch sowie als Kakao zubereitet besonders gut. In der Schulzeit begleitet mich die tägliche Schulmilch, welche schon damals ganz wesentlich zur Kalziumversorgung, Konzentrationssteigerung und Lernerfolg beitrug. Nach der landwirtschaftlichen Ausbildung – es gab auch noch den Gegenstand „Milchwirtschaft“ in Wieselburg – legte ich die Lehr- und Beraterbefähigungsprüfung zum Thema „Milchqualität aus der Sicht der Produzenten, Milchverarbeiter und Konsumenten“ in Wien Ober St. Veit ab. Seit Oktober 1981 darf ich über Milch und Milchprodukte informieren, mit Molkereinen zusammenarbeiten, Veranstaltungen und Präsentationen organisieren und habe die Vielfalt der Milchwirtschaft kennengelernt.

Welche Herausforderungen in Ihrem Beruf sehen Sie in der Zukunft?

Josef Weber: Die Milchbranche ist sehr stark auf Produktion, Qualität, Kostenoptimierung, Leistungssteigerung und Export fokussiert. Das Wertschöpfung auch Wertschätzung bedarf, Imageerhalt und Imagegewinn nicht von alleine passieren, Produktkunde und Produktpräsentationen mittel- und langfristig den Absatz beeinflussen, die Identifikation der Milcherzeuger mit ihren Milchprodukten nur sehr schwach gegeben ist, der Informationsfluss zum Teil dem weltweiten Netz überlassen wird, der Milchbezeichnungsschutz nicht gelebt wird und Strukturveränderungen zu begleiten sind, zeigt auf wie zahlreich die Herausforderungen in der Milchbranche sind. Wir brauchen viele Milcherzeuger mit Engagement und Kompetenz, die sich wie die Milchhoheiten charmant für unsere Produkte und Leistungen einsetzen und informieren. Um dies zu erreichen, bedarf es einer guten Zusammenarbeit aller milchwirtschaftlichen Organisationen und Personen.

„Milch ist für mich ein besonders wertvolles Lebensmittel, ein politischer Saft, ein weißes Gold – welches zurecht verdient, die Bezeichnung zu schützen, denn viele wollen von dem tollen Image der MIlch profitieren.“

Wie schaut Ihre Freizeit aus?

Josef Weber: Meine Freizeit verbringe ich in der Natur. Gerne bin ich in meinem Gemüsegarten. Das Anbauen und das Ernten sind für mich die Entspannung, Wandern, Rad fahren, Schwimmen und die Waldarbeit tun mir gut. Viel Zeit verbringe ich mit meiner Familie und bin im örtlichen Bildungswerk engagiert.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne ein Glas Milch trinken?

Josef Weber: Mit der Opern-Diva Anna Netrebko würde ich gerne mit einem Glas Milch auf unsere Gesundheit anstoßen sowie einen köstlichen Erdbeershake und eine Käseplatte mit österreichischen Käsespezialitäten genießen. Es wäre sicher ein schönes Erlebnis.

Was würden Sie ändern, wenn Sie könnten?

Josef Weber: Der Weltbevölkerung klar machen, dass obwohl diese rasch wächst, dennoch genug zum Essen für alle möglich wäre. Hilfe, Verteilung und Finanzierung so regeln, dass alle in Frieden leben können. Jeder kann dazu einen Beitrag leisten. Auch hier ist die Bewusstseinsbildung und der Wille gefragt.

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