Hoflader, Radlader und Teleskoplader – Helfer für Hof und Stall

19. April 2021

Hoflader, Radlader oder auch Teleskopradlader übernehmen auf landwirtschaftlichen Betrieben das Be- und Entladen. Hersteller haben auf die Ansprüche der Landwirtschaft reagiert und bieten ein vielfältiges Laderprogramm an.

Lader sind für viele landwirtschaftlichen Betriebe der Allrounder. Foto: Thaler

Der Teleskoplader ist klar die erste Wahl, wenn es um die Hubhöhe geht. Mit dem Teleskoparm kann je nach Maschinengröße bis zu 9 m Hubhöhe erreicht werden. Das Aufsetzen von großen Strohlagern ist eine typische Teleskopladerspezialität. Insbesondere auf Biogasanlagen hat der Teleskoplader sehr viele Anhänger gefunden, denn die Silohaufen haben beachtliche Höhen erreicht und somit ist oftmals eine Futteraufnahme nur mit dem Teleskoparm möglich. Auch die Befüllung der zumeist hohen Anmischbehälter erfordert Hubhöhen von mehr als 3,5 m. Teleskoplader gibt es mittlerweile in den verschiedensten Größen, sodass die Vorteile der großen Hubhöhe auch in beengten Verhältnissen genutzt werden können. Durch die serienmäßige Allradlenkung und die Möglichkeit der Hundeganglenkung ist ein Heranfahren an Stallwände, z.B. beim Ausmisten oder bei der Futteraufnahme an der Silowand, besonders gut möglich.

Bedingt durch den großen Radstand und die Spurweite hat der Teleskoplader eine gute Standsicherheit. Auch die Straßenlage ist dadurch, selbst bei höheren Geschwindigkeiten, angenehm zu bewerten. Im Teleskoplader sitzt der Fahrer auf der linken Maschinenseite in einer, vom Boden aus gesehen, relativ niedrigen Sitzposition. Für den Einstieg ist dies vorteilhaft, aber für die Übersichtlichkeit gewöhnungsbedürftig. Durch die Sitzanordnung ist die Sicht auf das Arbeitsgerät nicht in vollem Umfang gegeben, denn der neben der Kabine angeordnete Teleskoparm behindert die Sicht zur rechten Seite erheblich. Spiegel können zwar eine gute Hilfe sein, aber nach wie vor ist die Übersicht bescheiden.

Radlader/Hoflader – gute Sicht

Radlader/Hoflader sind sehr wendig und übersichtlich. Der Fahrer sitzt etwas erhöht und mittig auf der Maschine. Der Blick auf die Arbeitsgeräte ist prima und die Rundumsicht ist zu allen Seiten gegeben. Bei knickgelenkten Radladern/Hofladern folgt der Hinterwagen genau dem Vorderwagen, dadurch sind sie extrem wendig. Jedoch sollte bei starkem Lenkeinschlag die Schaufel oder Gabel nicht zu voll beladen sein. Durch die Schwerpunktverlagerung ist sonst die Standsicherheit nicht immer gegeben. Hier ist der allradgelenkte Radlader/ Hoflader im Vorteil, der in engen Kurven eine bessere Standsicherheit aufweist. Das wichtigste Merkmal des Radladers/Hofladers ist aber die starke Ladeschwinge, bei der die Werkzeugführung zumeist über die sogenannte Z-Kinematik geführt wird. Da die meisten Radlader ihren Ursprung im Tief- und Straßenbau haben, sind die Ladeschwinge, die Achsen und andere Bauteile für höchste Beanspruchungen dimensioniert. Hingegen ist die Ladehöhe bei den Radladern nicht so üppig. Je nach Maschinentyp werden nur Ladehöhen bis max. 3,50 m erreicht. Gerade bei Befüllungsarbeiten mit der Schaufel kann es schon bei größeren Miststreuern oder Anhängern zu Problemen mit der Ausschütthöhe kommen. Vor diesem Hintergrund bieten einige Hersteller extra längere Schwingen an oder der Lader wird mit einer Hochkippschaufel ausgerüstet.

Teleskopradlader – der Allrounder

Mit dem Teleskopradlader haben die Hersteller die positiven Merkmale des Teleskopladers und des Radladers zusammengebracht. Als Basis bestehen diese Maschinen aus einem Radlader und anstelle der sonst üblichen Schwinge ist ein Teleskoparm angebaut worden. Konstruktionsbedingt und durch die geringere Spurweite sind max. Hubhöhen von 4-6 m möglich. Der Teleskopradlader hat somit die Wendigkeit und Übersichtlichkeit eines Radladers und fast die Hubhöhe eines Teleskopladers. Diese Allroundmaschine ist für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe der optimale Kompromiss.

Motor und Fahrantrieb

Egal um welche Laderform es sich handelt, in der Landwirtschaft haben Dieselmotoren die größte Verbreitung. Problematisch ist der Einsatz von Dieselmotoren in Gebäuden, insbesondere in denen noch Personen arbeiten oder sich Tiere befinden. Bei Staplern sind Gas- oder Elektromotoren schon lange im Einsatz und haben sich etabliert. Hoflader und Radlader der mittleren Leistungsklasse werden mittlerweile auch mit emissionsarmem Elektroantrieb angeboten.

Größe – für jeden was dabei

Als Fahrantrieb in Dieselfahrzeugen werden vorwiegend der Drehmomentwandler oder der hydrostatische Antrieb angeboten. Der Wandlerantrieb hat i. d. R. die höhere Schub- und Zugkraft. Geht es jedoch um die feinfühlige, schlupffreie Dosierung des Fahrantriebs, macht der Hydrostat eindeutig die bessere Figur. Für die Praxis bedeutet das: Für schwere Arbeiten auf schwierigem Untergrund ist der Wandlerantrieb (mit Powershiftgetriebe) vorzuziehen. Will man exakter fahren und rangieren, ist man mit dem Hydrostat besser bedient. Grundsätzlich sind beide Antriebsarten für die meisten Arbeiten geeignet.

Die passende Größe eines Laders richtet sich nach den zu erfüllenden Aufgaben und den Bedingungen vor Ort. Die Hersteller bieten Teleskop- und Radlader/Hoflader sowie Gabelstapler in allen Größen und Kategorien an. So hat der klassische Hoflader mit seinen geringen Abmessungen mittlerweile Konkurrenz von ebenso kompakten Teleskopladern bekommen. Bei Abmessungen von unter 1,60 m Breite und 2 m Höhe passen sie auch durch die meisten Stalltüren.

Auf landwirtschaftlichen Betrieben sind zumeist Radlader/Hoflader in der Gewichtsklasse von 4-6 t im Einsatz, die dann eine Motorleistung von 60-100 PS haben. Die Standardklasse für landwirtschaftliche Teleskoplader liegt etwa bei 2-3 t Traglast und Hubhöhen von 6-7 m bei 100-140 PS. Da, wo noch mehr bewegt werden muss, z.B. in großen Rindviehbetrieben, bei Biogasanlagen oder bei Lohnunternehmen, findet man verstärkt Radlader mit 12-14 t Einsatzgewicht und bis zu 200 PS Leistung. Gabelstapler sind für die Landwirtschaft in der Allroundklasse 2-4 t Hubkraft empfehlenswert. Richtig schwere Lasten kommen in der Landwirtschaft eher selten vor und je mehr die Maschine heben kann, umso größer wird sie und darunter leidet natürlich die Wendigkeit.

Martin Vaupel, LWK Niedersachsen

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