Milchwirtschaft = Teil der Lösung!

von | 10. Dezember 2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

die deutschen Klimaziele für 2040 und 2045 sind stark gefährdet. Das zeigt der aktuelle Klimaschutzbericht der Bundesregierung. Besonders die Sektoren Gebäude und Verkehr vermiesen die Bilanz. Die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft dagegen übererfüllt die Reduktionsziele des Klimaschutzgesetzes und liegt rund 5 Mio. t CO2-Äquivalente unterhalb der festgelegten Jahresemissionsmengen. Doch statt Lob werden für den Rückgang der Treibhausgasemissionen rückläufige Nutztierzahlen als Grund genannt.

Und genau dies ist ein falsches Signal: Der Abbau von Tierbeständen darf nicht die Strategie zur Erreichung von Klimazielen werden. Zum einen verkennt man dadurch die landwirtschaftlichen Leistungen an Effizienzsteigerungen in anderen Bereichen; zum anderen fördert man lediglich die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland. Natürlich schönt man somit die deutsche Öko-Bilanz – getreu dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es wäre global betrachtet jedoch eher klimaschädlich, wenn sich die Produktion ins Ausland verlagert.

Lob kommt unterdessen von unerwarteter Stelle: Die Mehrheit der deutschen Verbraucher traut Landwirten Kompetenz beim Klima- und Umweltschutz zu. In einer Umfrage der FH Kiel haben 57 % der Befragten Landwirte als kompetente Partner für den Umwelt- und Klimaschutz bewertet. Nur jeder Zehnte zweifelt daran. Etwa 59 % meinen jedoch, dass der Klima- und Umweltschutz in der Landwirtschaft weiter verbessert werden sollte. Nachbesserungsbedarf gibt es auch beim Nachweis entsprechender Leistungen, etwa durch Audits. Hier fehlt es vielen Befragten bislang an Glaubwürdigkeit. 

Ein Umdenken auch bei den Molkereien? Die niederländische Molkereigenossenschaft FrieslandCampina gab jüngst bekannt, Investitionen in die Präzisionsfermentation einzustellen. Das Unternehmen wollte damit ursprünglich der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Proteinalternativen gerecht werden. Veränderte Marktbedingungen und zunehmender Wettbewerb hätten jedoch zu einem Umdenken geführt. Jan Derck van Karnebeek, CEO von FrieslandCampina: »Wir stellen die Präzisionsfermentation ein, weil wir durch die weitere Verbesserung der CO2-Bilanz von Milchprodukten viel mehr für die Nachhaltigkeit erreichen können. Gemeinsam mit den Milchbauern machen wir in diesem Bereich erhebliche Fortschritte.«  

Viele Betriebe sind ein großartiges Beispiel dafür, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung beim Klimaschutz ist und einen großen Beitrag leistet! Im Gegensatz zum Klimaschutzbericht, der die Leistungen verkennt und auf niedrigere Tierzahlen reduziert! 

Alexander Ströhlein, Milchpur

 

 

 

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