Kälberdurchfall häufig durch Koinfektionen verursacht
Die Mutterschutzimpfung gegen Rota- und Coronaviren und E.coli sowie die Versorgung der Kälber mit hochwertigem Kolostrum ist die Basis, um Kälber vor Durchfall zu schützen. Zwar konnte eine Studie* nachweisen, dass der Erreger Cryptosporidium parvum ebenfalls häufig am Durchfallgeschehen beteiligt ist, doch besteht keine statistische Korrelation zwischen dem Auftreten von Durchfall und dem Nachweis von Crypto. parvum.
Die Studie*untersuchte 441 Kälberkotproben von 98 Rinderbeständen auf das Vorhandensein von Crypto. parvum. Bei 60,8 % der untersuchten Kälber und 92,9 % der Betriebe konnte Crypto. parvum nachgewiesen werden. Von diesen positiven Proben waren 43 % ausschließlich Crypto. parvum positiv, 36,7 % der Proben enthielten jedoch zusätzlich Coronavirus, Rotavirus und E. coli K99. Im Zusammenspiel mit bovinen Rotaviren, bovinen Coronaviren und E.coli K99 steigerten sich Durchfallintensität und -häufigkeit sowie die Kälberverluste.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich, dass der Schweregrad des Durchfallgeschehens bei Koinfektionen maßgeblich zunimmt im Vergleich zu Monoinfektionen. Deshalb macht es Sinn, gegen die wesentlichen Erreger zu impfen (bovine Rotaviren, bovine Coronaviren und E.coli K99), um die Konzentration spezifischer Antikörper gegen die betreffenden Erreger im Kolostrum zu erhöhen, um damit Koinfektionen vorzubeugen. Vermeidung durch Mutterschutzimpfungen ist auf jeden Fall zu empfehlen, aber auch Hygiene rund ums Abkalben sowie optimiertes Kolostrummanagement.
Weitere Informationen unter: https://www.vetmedica.de/mutterschutzimpfung
pm
*Studie: Göhring, Franziska et al.: „Untersuchungen zur Häufigkeit von Cryptosporidium parvum bei Durchfallkälbern und der Einfluss von Koinfektionen auf das Durchfallgeschehen. Tierärztliche Umschau, 112-120 (2014)