Marktbericht vom 10.09.2025
In einigen Teilen von Deutschland ist die saisonale Milchanlieferung aufgrund der Witterung stagnierend. Im Jahresverlauf lag die Linie der deutschen Anlieferungsmengen meist hinter dem Vorjahr zurück, aktuell wird diese jedoch überschritten. Als Grund hierfür ist in erster Linie zu nennen, dass die erneute Ausbreitung der Blauzungenkrankheit wie im vergangenen Jahr glücklicherweise nicht stattgefunden hat. Der Markt für Flüssigrohstoffe zeigt, bis auf Molke, eher schwächere Tendenzen.
Milchpulver und Süßmolkenpulver
Die Preise für Vollmilchpulver wurden in der Berichtswoche deutlich zurückgenommen. Auch wenn hier nur auf Bestellung produziert wird, schlagen die aktuellen Entwicklungen bei diesem Produkt durch. Das internationale Geschäft stellt sich derzeit eher als etwas schwierig dar. Etwas bessere Preise können nur am europäischen Binnenmarkt erzielt werden. International wird das Geschehen eher von einem schwachen Dollar sowie günstigeren Weltmarktpreisen geprägt. Langfristige Abschlüsse bei Magermilchpulver können noch auf Erholung hoffen.
Magermilchpulver in Futtermittelqualität reagiert ebenfalls schwächer. Bei Süßmolkenpulver scheint die aktuell negative Grundstimmung nicht in diesem Ausmaß zuzutreffen. Gestützt
durch gute Geschäfte in der Derivateproduktion bleibt Flüssigmolke gefragt und Süßmolkenpulver sowohl in Lebensmittel- als auch in Futtermittelqualität bleibt, trotz leichter Abschläge in der Preisermittlung um -10 €/t, auf einem relativ konstanten Niveau. Hierbei ist ausschlaggebend, wie sich die Käseproduktion weiter entwickeln wird.
Butter
Fett reagiert aktuell etwas schwächer. Die 250 g-Päckchen wurden am oberen Ende um 25 Cent/kg abgesenkt. Der Markt für die 25 kg-Blöcke ist abwartend. Die Notierungsspanne wurde um 20 Cent/kg abgesenkt. Es befindet sich wohl einiges an Tiefkühlware zu verminderten Preisen im Umlauf. Die Marktbeteiligten versuchen auf die aktuelle Marktsituation mit Bedacht zu reagieren und nicht alles schlechter zu reden als es ist.
Emmentaler
Allgäuer Emmentaler sowie Emmentaler und Viereckhartkäse verzeichnen in der Berichtswoche sehr gute Absätze. Mit der beginnenden Herbstzeit steigt auch die Nachfrage für derartige Käseprodukte. Besonders auf den bevorstehenden Volksfesten wird Allgäuer Emmentaler gut nachgefragt. Es scheint sich hier mit einer verbesserten Verfügbarkeit an Rohstoff auch der Absatz wieder zu erholen.
Schnittkäse
Auch am Markt für Schnittkäse gehen die schwächeren Tendenzen nicht vorüber. Besonders im Gastrobereich fehlt es wohl an Dynamik. Der klassische Restaurantbesucher gibt wohl nicht mehr so viel Geld aus wie zu besseren Zeiten. Dies macht sich an den Absatzmengen bemerkbar. Die aktuelle Euro zu Dollar-Parität macht die Situation am Schnittkäsemarkt schwierig. Man geht davon aus, dass sich die Marktverhältnisse aktuell wohl neu sortieren müssen.
Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e. V.

Mit freundlicher Genehmigung der Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V.
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