Milchbauern auf Mallorca bangen um Existenz

11. August 2023

Die Landwirtschaftsverbände UPA und Asaja warnen, dass die Milchviehbetriebe auf Mallorca »dem Untergang geweiht« sind, wenn die Damm-Gruppe, Eigentümerin der Milchmarke Amaga, nicht die gesamte von ihnen produzierte Milch ankauft. Das berichtete »Mallorca Services.es« am 30. Juni 2023. Nachdem die von beiden Parteien gesetzte Frist am 16. Mai 2023 für eine Einigung endete, sollte die Milchproduktion, die zuerst 15% betragen hatte, auf 10% sinken.

Bild von Nicole Pankalla auf Pixabay

Wie bereits Anfang Mai hat der katalonische Konzern nunmehr eine neue Kürzung der Rohmilchmenge beschlossen, die er von den Landwirten ankauft. Für die Monate Juli und August schlägt er eine Reduzierung um 10% vor, ab September »könnte es 17 % weniger sein, was bedeuten würde, dass wir etwa 3 Mio. l Milch kaufen müssten«, heißt es in der Branche. Gegenwärtig kauft Agama zwischen 7,5 und 8 Mio. l pro Jahr von den sechs Molkereien, die die Milch liefern.

Die Exekutivsekretärin der UPA, Joana Mascaró, erklärte, vor einem Jahr habe die Damm-Gruppe den Landwirten noch erklärt, dass sie eine höhere Milchproduktion bräuchten, dass sie alles kaufen würden und dass die Milchbauern sogar die Anzahl ihrer Kühe erhöhen könnten. »Ein Jahr später sagt man ihnen das Gegenteil und schlägt diese drastische Kürzung vor.«

Auch der Geschäftsführer von Asaja, Joan Simonet, warnt: »Wir verstehen nicht, warum Damm zu Beginn der Touristensaison diese Kürzungen vornimmt.« Er befürchtet, wenn die Landwirte keine Milch an Agama verkaufen, gebe es keine andere Möglichkeit, als die Kühe zu schlachten. Agama wies seinerseits daraufhin, dass dieser 10-prozentige Rückgang der Rohmilchkäufe auf den Rückgang des Verkaufs der einzigen Null-Kilometer-Milch auf Mallorca zurückzuführen sei.

»Der Milchabsatz ist im letzten Jahr um 20 % zurückgegangen«, und ihr Ziel bestehe darin, »ein wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Unternehmen zu erhalten, das den mallorquinischen Molkereisektor verteidigt«. Deshalb wolle man den Landwirten dabei helfen, die überschüssige Milch der verschiedenen Betriebe auf Mallorca auf dem Milchmarkt des Festlands zum besten Tagespreis zu verkaufen. Dieser Preis solle nicht wie bisher auf 0,56 ct festgelegt werden, sondern sich nach dem aktuellen Tagespreis richten. Agama ergänzte, dass »der Einkaufspreis für Rohmilch im letzten Jahr gestiegen ist und sich von Ende 2021 bis zu den ersten Monaten des Jahres 2023 verdoppelt hat«.

hs

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