Milchwirtschaft leidet

14. April 2023

Die Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine und die gestiegenen Erzeugerpreise treffen auch die österreichische Milchwirtschaft: So mussten die gasintensiven Molkereibetriebe hohe Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen hinnehmen, wie der Chef der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Helmut Petschar, bei der Jahrespressekonferenz erklärte. Die Branche setze jetzt auf die Energiewende – ein Großteil der Betriebe stellt auf Photovoltaik (PV) und andere klimaschonenden Alternativen um. Die Kärtnermilch baut derzeit ein Biomassekraftwerk.

Wie Helmut ­Petschar ­ausführte, seien die österreichischen ­Molkereien wegen der höheren ­Auszahlungspreise in Deutschland unter Druck. Offenbar überlege so mancher österreichische Betrieb, seine ­Erzeugnisse anderswo abzusetzen. Foto: VÖM

Zwar stiegen die Umsätze der Molkereibetriebe im Vergleich zu 2021 um etwa ein Viertel auf 3,8 Mrd. €, inflationsbereinigt wuchs deren Ergebnis mit einem Plus von 0,2 % jedoch nur in geringem Maße, berichteten die Salzburger Nachrichten am 29. März 2023. Petschar, zugleich Chef der Kärtnermilch, sagte, die Zahl der Milchbauern habe sich im Vergleich zu 2021 von 23.868 auf 23.178, bzw. um 2,9 % verringert, wogegen die Zahl der Nutztiere pro Betrieb jedoch mit 23,8 und die Liefermengen von 142,6 auf 151 t gestiegen sind. Die Erzeugerpreise für gentechnikfreie Qualiltätsmilch erhöhten sich gegenüber 2021 auf durchschnittlich 46,97 ct pro kg, vorher lagen sie bei 36,01 ct. Nachdem der Markt jetzt wieder sinkende Preise verzeichne, sei bedingt durch die höheren Erzeugerpreise auch die Milchproduktion ausgeweitet worden, was die Preise am österreichischen und internationalen Markt und für die Betriebe wiederum nach unten drücke. Rückläufig war zuletzt der Biomilch-Anteil. Dieser sank von 19,4 % auf 18,9 %. Der Grund dafür seien aber strengere Auflagen. Zum Tierwohl: Die dauernde Anbindehaltung für Milchkühe ende für Betriebe im AMA-Gütesiegel zum 1. Januar 2024 – das endgültige Aus hat die österreichische Regierung für 2030 ­angeordet.
hs

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